Die Copacabana, Fußball-Ikonen wie Pélé oder Ronaldinho, lange Flaniermeilen und der Zuckerhut – sie alle gehören unverwechselbar zu Brasilien und sind sicher auch dir ein Begriff. Was du vielleicht noch nicht weißt, ist, dass auch die Hängematte in Brasilien ein echtes Kulturgut ist.
Die rede, wie sie auf Portugiesisch heißt, steht in Brasilien für pure Lebensfreude und dient vielen Einheimischen sogar als Schlafplatz. Diese Art der Nutzung hat insbesondere in den nördlichen und nordöstlichen Regionen Brasiliens eine lange Tradition und geht auf den Einfluss der indigenen Bevölkerung zurück. Heutzutage sind Hängematten vor allem beliebte Plätze zum Entspannen, beispielsweise in Hotels, Gasthöfen und Ferienhäusern.
Das besondere Lebensgefühl, das von brasilianischen Hängematten ausgeht, hat uns bei LA SIESTA bereits vor vielen Jahren fasziniert. Deshalb sind wir stolz, mit unserer Produktlinie Bossanova ein echtes Schmuckstück brasilianischer Hängemattenkultur nach Europa gebracht zu haben. Heute nehmen wir dich mit auf eine Reise ans andere Ende der Welt, um dir die Geschichte unserer beliebten brasilianischen Hängematte zu erzählen.
Willkommen im Land der Hängematten
Genauer gesagt geht es nach Fortaleza im Nordosten Brasiliens. Die Stadt ist für besonders hochwertige Hängematten bekannt, die unter anderem in der bekannten Markthalle Mercado Central verkauft werden. En Fortaleza wird unsere Bossanova aus mehreren Bestandteilen zusammengefügt, die vorher in aufwendiger Handarbeit in verschiedenen brasilianischen Städten hergestellt werden. Im 175 km entfernten Jaguaruana wird die Liegefläche gewebt, während die charakteristische Zierborte in Cruz bei Jericoacoara entsteht. Das Macramé wird direkt in Fortaleza von brasilianischen Hausfrauen geknüpft, die mit dem aufwendigen Kunsthandwerk ihr Haupteinkommen erwirtschaften.
En Fortaleza kommen Hängematten-Fans voll auf ihre Kosten.
Schritt für Schritt zum Schmuckstück
Gut Ding braucht Weile – bis zur Fertigstellung einer Bossanova-Hängematte dauert es mehrere Tage. Zu den einzelnen Arbeitsschritten gehören neben dem Weben der Liegefläche auch das Flechten der Seile, das Formen der Aufhängeschlaufen und das Nähen der Etiketten. Die Schritte können teilweise oder vollständig manuell erfolgen, wobei jeder einzelne unverzichtbar für die fertige Hängematte ist.
Besonders aufwendig sind das Macramé und die Zierborte, auch Veranda genannt.
Macramé ist eine Knüpftechnik, in der Einflüsse der lokalen indigenen und portugiesischen Kultur Ausdruck finden. Die Technik wurde über Jahrzehnte hinweg perfektioniert und erlangte erst Mitte des 20. Jahrhunderts Berühmtheit, als Hängematten auf dem südamerikanischen Kontinent bereits sehr beliebt waren. Macramé entsteht durch das Knoten von Garn, der von Hand in eine maschenartige Form gedreht wird. Bei der Produktion unserer Bossanova wird das fein zusammengeknüpfte Netz mit einem speziellen Band, der sogenannten Mamacuba, abgeschlossen. Das fertige Macramé stellt das Verbindungsstück zwischen Tuch und Aufhängeschnüren der Hängematte dar und ist nicht nur ein Blickfang, sondern trägt auch zur optimalen Gewichtsverteilung beim Liegen bei.
Das kunstvolle Macramé wird in Handarbeit gefertigt.
Die Veranda ist ein separa Erzeugnis, das erst später im Prozess an der Hängematte befestigt wird und ebenfalls aus Handarbeit stammt. Das auffällige Muster imitiert Fischschuppen und ist eines der typischen Merkmale brasilianischer Hängematten. Seine Geburtsstunde feierte es Mitte des 20. Jahrhunderts in Ceará während des wirtschaftlichen Booms der Baumwolle. Insbesondere in Nordbrasilien ist man heute sehr stolz auf die dekorative Zierborte.
Die Veranda zeichnet in Brasilien außerordentlich hochwertige Hängematten aus.
Eine weitere Besonderheit unserer brasilianischen Hängematten ist die spezielle Webtechnik, die bei der Produktion der Liegefläche zum Einsatz kommt. Das in Brasilien als Fustão bezeichnete Webverfahren geht bereits auf die Zeit vor der industriellen Revolution zurück, wurde aber durch das Aufkommen modernerer Maschinen vereinfacht. Die Webmethode ahmt einen Bienenstock nach, indem zu der Auf- und Abwärtsbewegung der Fäden eine seitliche Bewegung hinzukommt. Es handelt sich um ein sehr mühsames und zeitaufwendiges Verfahren, doch das Ergebnis spricht für sich: Das raffinierte, zweiseitige Muster ist nicht nur sehr ästhetisch, sondern macht den Stoff auch besonders anschmiegsam und bequem.
Hier entsteht das zweiseitige Muster im Fustão-Webverfahren.
Das Endprodukt – ein Stück brasilianischer Hängemattenkultur
Das Ergebnis der vielen Arbeitsschritte ist mehr als nur eine Hängematte – es ist ein echtes Kunstwerk, das brasilianische Tradition und Kultur widespiegelt.
Bei LA SIESTA haben brasilianische Hängematten eine lange Geschichte. Wir lieben die aufwendigen, liebevollen Details und entwickeln die Produktlinie seit Jahren immer weiter. Die einzigartige Mischung aus Kunsthandwerk und spezieller Webtechnik bringt eine Hängematte mit einmaligen Farbeffekten hervor, was den beiden Seiten einen individuellen Look verleiht.
Über die Jahre haben wir die traditionellen, bunten Designs an den modernen Einrichtungsstil angepasst und bieten unsere Bossanova heute in drei gedeckten Farbtönen an. Así que fügt sie sich nicht nur wunderbar in deinen Garten, sondern auch in deinen Wohnbereich ein. Vielleicht möchtest du dich sogar von der Rolle der Hängematte in Südamerika inspirieren lassen und sie zum Schlafen nutzen – wir versprechen dir, es gibt keinen besseren Platz für eine Siesta!
Relaxen im brasilianischen Stil.
Centro La Siesta en Fortaleza
Fondo: Feria zu Mensch und Natur
Damit ihr eure Auszeit in der Hängematte mit bestem Gewissen genießen könnt, legen wir in der Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partner:innen und Lieferant:innen besonderen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und faire Arbeitsbedingungen. Um unseren hohen Ansprüchen an eine nachhaltige Produktion gerecht zu werden, wird Bossanova aus reiner Bio-Baumwolle gefertigt, die im Anbau ohne den Einsatz von Pestiziden, chemischen Düngemitteln und Entlaubungsmitteln auskommt. Darüber hinaus wird für die Kultivierung weniger Energie und Wasser benötigt, sodass die Umwelt weniger belastet wird.
Neben ökologischen Aspekten liegt uns auch unser soziales Projekt für brasilianische Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen sehr am Herzen: Im Jahr 2014 haben wir gemeinsam mit dem ehemaligen Beach Soccer Nationalspieler José Expedito und dem Verein „Tor zur Hoffnung“ das Jugendzen Strum CENTRO LAgründetrum. Es ist für die Kinder ein Ort der Sicherheit, an dem ihnen Sport, Kultur und Bildung nähergebracht werden.
Ein Beitrag de: Elena Gaber